PMS - Prämenstruelles Syndrom

Vor Beginn der Menstruationsblutung, um genau zu sein 6-7 Tage vorher, bin ich ziemlich gereizt. Vor etwa 7 Jahren habe ich die Pille abgesetzt, ich wollte meinen Körper nicht unnötig mit synthetischen Hormonen zuballern. Vor etwa 2 Jahren habe ich einen Zusammenhang zwischen meiner monatlichen Menstruation und meinen monatlichen Launen festgestellt, die mich nicht etwa während meiner Menstruation überrannt haben, sondern 1 Woche davor. Ich hatte mir eine App installiert, weil ich wissen wollte, wann ich in etwa meinen Tampon Vorrat aufstocken muss. Durch diese App habe ich meinen Zyklus besser verstanden und irgendwann gemerkt, dass ich immer eine Woche vor meiner Menstruation zu einem Monster mutiere und ziemlich unausstehlich für mein Umfeld werden kann. Entweder bin ich ziemlich gereizt und gehe bei jeder Kleinigkeit an die Decke oder ich bin ziemlich dünnheutig und liebeshungrig. Ich brauche dann eine extra Portion Liebe und Aufmerksamkeit, aber meistens bekomme ich gerade dann genau das Gegenteil und Selbstzweifel plagen mich!

Am Anfang habe ich es als unangenehm empfunden über dieses Thema zu sprechen, auch jetzt fällt es mir nicht immer leicht. Ich habe das Gefühl, ich würde mich rausreden wollen und meine Periode vorschieben. Und sind wir mal ehrlich, in unserer Gesellschaft ist das Thema Periode und alles was damit zu tun hat, nicht unbedingt Alltagstauglich. Zumindest wird uns das so vorgelebt und es steckt leider noch viel zu tief in unseren Köpfen. Wir behandeln unsere Periode als wäre sie Ballast und nicht wirklich willkommen. Wenn ich mich so umhöre, dann fallen Sätze wie: „Ich habe meinen Scheiß“ oder Aussagen wie: „Hast du etwa deine Tage?“ Es gibt sageumschreibe 5.000 Umschreibungen für die Periode. Forscher fanden heraus, dass viele Menschen beschönigende Umschreibungen oder Codewörter für ihre Periode benutzen. Insgesamt mehr als 5.000 Umschreibungen aus 190 Ländern.

Man wird als Frau nicht richtig ernst genommen, gerade im Berufsleben mit Männerüberschuss. Es ist ja nicht so, dass meine Periode und die Tage vor den Tagen immer auf ein Wochenende fallen. Bei der Arbeit kam es deswegen schon häufiger zu Auseinandersetzungen. Ich wurde bei meinen männlichen Kollegen oder Vorgesetzen als Zicke abgestempelt oder als Frau mit Haaren auf den Zähnen, als nicht Stressresistent oder als zu sensibel. Wenn ich Männer gedatet habe, war das natürlich auch nicht immer leicht. Ich war dann die Frau, die plötzlich Aufmerksamkeit eingefordert hat und anhänglich wurde. Ich war schwach und sensibel. Ich brauchte einfach nur eine Umarmung, doch ich habe als Reaktion von ihnen einen Korb nach den nächsten bekommen. Ich war ihnen zu viel! Ich gebe zu, dass ich einmal im Monat unausstehlich werden kann und bevor sich mein emotionales Hormon Chaos belastend auf meine Beziehung auswirkt, habe ich offen mit meinen Partner über das was in mir vorgeht geredet. Und ja am Anfang klang es wieder so als würde ich die Periode vorschieben, als würde ich mich rausreden wollen…da war wieder dieses Gefühl, welches ich von der Gesellschaft gespiegelt bekomme. Aber da ist ein Teil in mir, der ganz genau weiß, dass dieses Gefühl trügerisch ist und einfach nicht stimmt. Es wurde mir anerzogen, so wie es jeder Frau und jeden Mann anerzogen wurde.

Als ich mich mit meiner Menstruation auseinander gesetzt habe, mit meinem Zyklus, mit meiner Gebärmutter und den ganzen Abläufen im weiblichen Körper, habe ich mich erstmals mit der Menstruationshygiene befasst. Vorher habe ich mir irgendwelche Tampons besorgt und mir war es egal, was ich in meine Yoni stopfte. Ich habe es mit einer Menstruationstasse probiert und wollte mich mit anderen Frauen in meinem Umfeld darüber austauschen. Das Thema kam nicht wirklich gut an und wurde mit einem skeptischen Blick zunichte gemacht. Heutzutage verwende ich Bio Tampons, weil ich meine Yoni nicht mit Chemie in Verbindung bringen möchte. Es gibt tatsächlich schädliche Inhaltsstoffe in unseren Tampons, Binden & Co., es loht sich also auch hier mal genauer hinzuschauen. Die Menstruationstasse war für mich zwar nicht das richtige, aber dadurch bin ich mit meinen Menstruationsblut in Kontakt gekommen. Es kommt aus meinem Körper, es fließt aus mir, also warum sollte ich es länger ablehnen? Natürlich lass ich nicht immer eine Party steigen, wenn es soweit ist. Manchmal nervt es mich auch. Wenn mein Zyklus durcheinander geraten ist durch zu viel Stress und ich meine Periode zu den unpassendsten Zeitpunkten bekomme zum Beispiel. Aber ganz besonders nerven mich die Tage vor den Tagen. Um zu verstehen was da eigentlich vor sich geht, muss man sich die Abläufe im weiblichen Körper mal genauer anschauen:

Ein Menstruationszyklus umfasst vier Phasen: Die Blutung selbst (die wegen der regelmäßigen Wiederkehr auch Periode genannt wird), die Follikelphase (1. Zyklushälfte), die Eisprungphase (Zyklusmitte) und die Lutealphase (2. Zyklushälfte).

Nach der Periode beginnt die Follikelphase. Mit dem Ende der Menstruation beginnt sich die Schleimhaut erneut aufzubauen. Parallel dazu reifen Eibläschen (Follikel) im Eierstock heran, die jeweils eine Eizelle enthalten. Diese erste Phase des Zyklus wird deshalb auch "Follikelphase" genannt. In der ersten Zyklushälfte steigt der Östrogenspiegel an, Östrogene (oestrus = Stachel, Leidenschaft) sind für die Ausbildung der weiblichen Geschlechtsmerkmale sowie für das weibliche Gefühlsleben und Denken verantwortlich.

Etwa an Tag 14 des Zyklus platzt der Follikel auf und gibt eine Eizelle frei, die befruchtet werden kann.  Die Gebärmutterschleimhaut ist nun komplett aufgebaut und mit Nährstoffen versorgt  und bereit eine befruchtete Eizelle aufzunehmen. Rund um den Eisprung (in derZyklusmitte) fühlen wir uns wohl in unserer Haut.

Wenn die Eizelle nicht befruchtet wird, stirbt sie ab. In der Lutealphase (2. Zyklushälfte) verändert sich auch der Hormonhaushalt: Nach dem Eisprung beginnt die Follikelhülle, vermehrt Progesteron zu produzieren (Progesteron ist eines der wichtigsten Vertreter der Gestagene = Gelbkörperhormone), um die Gebärmutter auf eine mögliche Schwangerschaft vorzubereiten. Die Östrogenversorgung sinkt. Wenn es nicht zu einer Schwangerschaft gekommen ist, wird die vermehrte Progesteron Bildung wiedereingestellt. Die abgestorbene Eizelle wird samt Gebärmutterschleimschaut und reichlich Blut ausgeschwemmt, die Periode setzt ein und ein neuer Zyklus beginnt.

Wie man hier erkennen kann, entsteht ab der 2. Zyklushälfte ein Hormonchaos und dieses Chaos führt dazu, dass wir gereizt sind, die Brüste anfangen zu spannen oder die Haut sich verschlechtert. Das sind meine Anzeichen bei einer bevorstehenden Periode und diese fangen ab den 20/21 Zyklustag an und dauern für gewöhnlich eine Woche. Wenn wir das alles mal herunterbrechen, dann werden die Symptome ausgelöst, durch ein Ungleichgewicht unserer Hormone. Ich persönlich doktor ungerne an den Symptomen rum. Ich möchte verstehen, was da vor sich geht und ob ich meinen Körper in irgendeiner Form unterstützen kann. Und das OHNE synthetisch hergestellte Anti-Baby-Pille, die der Frauenarzt liebend gerne verschreibt.

Als erstes möchte ich auf die beiden genannten Hormone eingehen und im zweiten Stepp erklären was wir aktiv tun können, um das hormonelle Gleichgewicht wiederherzustellen. Östrogen und Progesteron sind weibliche Sexualhormone. Generell sind Hormone Botenstoffe, die wichtige Signale weiterleiten…nennen wir sie Informationsübermittler oder Botschafter. Das System der weiblichen Sexualhormone ist wesentlich komplexer als das von Männern. Die beiden Hormone Östrogen und Progesteron auszubalancieren ist ein Drahtseilakt und fordert dem Körper deutlich mehr ab. Wozu sind die beiden Hormone eigentlich gut? Was können sie?

Östrogen – das „Unbeschreiblich-weiblich-Hormon.“ Östrogen regt das Wachstum und die Reifung der Geschlechtsorgane an, es spielt eine wichtige Rolle für die Sexualfunktion und die Fortpflanzung. Östrogen fördert die Erneuerung der Zellen in der obersten Hautschicht und sorgt für eine festere Spannkraft, indem es den Kollagenaufbau in der mittleren Hautschicht antreibt. Das Hormon sorgt für die Produktion von Hautfetten, sogenannten Lipiden, welche die Haut geschmeidig halten. Östrogen hat einen wichtigen Einfluss auf das Gehirn und unser Immunsystem. Die Aktivität des Neurotransmitters Serotonin wird erhöht, das sogenannte Glückshormon sorgt für gute Laune und steigert das Wohlbefinden. Östrogen fördert die schützende Entzündungsreaktion gegen bakterielle Erreger und hilft so bei der Abwehr. Das Sexualhormon spielt eine wichtige Rolle für das Wachstum und die Entwicklung von Zellen.

Progesteron - das Hormon der "weiblichen Seele." In der 2.Zyklushälfte bildet der Körper das Gelbkörperhormon Progesteron, um ihn auf eine mögliche Schwangerschaft vorzubereiten. Progesteron ermöglicht einen normalen Zyklus und eine Schwangerschaft. Im Gehirn beeinflusst Progesteron unser Denken und unsere Stimmung, es fördert die Gelassenheit. Es löst innere Ruhe und Frieden aus, entspannt, beruhigt und sorgt für einen besseren Schlaf. Das Gelbkörperhormon hat eine positive Wirkung auf die Haut, es wirkt sowohl Falten als auch Cellulite entgegen, fördert die Bildung von Kollagen, verlängert die Lebensdauer der Hautzellen und hält die Hautstruktur aufrecht. Außerdem werden die Wasserausscheidung, der Knochenaufbau und die Gedächtnisleistung gefördert.

Hormone sind nicht zu unterschätzen, sie steuern unseren gesamten Organismus und wie immer kommt es auf die richtige Balance an. Wir können unseren Körper dabei unterstützen, indem wir ihn mit Phytohormonen versorgen. Manche Pflanzen enthalten sogenannte Phytohormone, die den menschlichen Botenstoffen sehr ähnlich sind. In unserem Organismus wirken sie daher fast genauso wie unsere eigenen Hormone. Sie werden von den Hormonrezeptoren "erkannt" und unterstützen so den Informationsfluss. Die Natur schenkt uns eine Reihe von Pflanzen, die unterschiedliche Phytohormone enthalten.

Muskatellersalbei; es gilt als eines der wichtigsten ätherischen Öle für Hormone, insbesondere bei Frauen. Das Muskattellersalbeiöl ist besonders euphorisierend, man sollte es deswegen nicht zusammen mit Alkohol verwenden. Ebenso sollte man auf das Öl während einer Schwangerschaft verzichten, da Wehen ausgelöst werden könnten. Das Muskattellersalbeiöl löst Krämpfe und Verspannungen. Es besitzt die Fähigkeit, Spannungen abzubauen und nervlichen Belastungen entgegenzuwirken. Es gilt als Stimmungsmacher unter den ätherischen Ölen, es vertreibt trübe Gedanken und weckt kreative Impulse. Das "Frauenöl“ enthält das Phytoöstrogen Sclareol, dessen östrogenartige Wirkung den Hormonhaushalt ausgleicht. Ausschlagend ist die Kombination aus dem stressreduzierenden Linalool und dem hormonausgleichenden Sclareol.

Fenchel; die Gewürzpflanze Fenchel stellt ein Phytohormon her, das dem menschlichen Progesteron sehr ähnlich ist. Ein Mangel an dem weiblichen Sexualhormon, wie es beim PMS Syndrom häufig der Fall ist, kann daher durch Fenchel teilweise ausgeglichen werden. Die Heilpflanze wirkt krampflösend, harntreibend und entspannend zugleich.